Ukrainischer Botschafter sieht Grenzen der Diplomatie erreicht

Der ukrainische Botschafter Oleksij Makejew hat sich skeptisch über die Rufe nach mehr diplomatischen Bemühungen im Ukraine-Krieg geäußert.

„Die Frage, ob mehr Diplomatie nötig ist, höre ich dreimal die Woche“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe). „Wir waren aber diplomatisch sehr erfolgreich. Wir haben 141 Mitglieder der UN-Vollversammlung hinter unsere Forderung gebracht, dass Russland die besetzten Gebiete verlassen muss. Also: Diplomatie funktioniert.“

Zugleich ließ er durchblicken, dass er Grenzen der Diplomatie sieht, wenn es um Gespräche mit Russland geht. „Es ist keinem Präsidenten oder Bundeskanzler gelungen, mit Putin erfolgreich zu verhandeln. Keiner hat es geschafft, ihn davon abzuhalten, einen Riesenangriffskrieg in Europa zu starten“, sagte Makejew. „Ich verstehe, dass sehr viele Deutsche einfach für Frieden sind, aber Frieden muss jetzt erkämpft werden, das ist die Realität im Jahr 2023.“ Er übte zugleich Kritik an manchen Ausformungen der öffentlichen Diskussion. „Ist es wirklich noch notwendig, den Wagenknechts und Lafontaines dieser Welt in den Medien immer wieder eine breite Plattform zu geben?“, fragte er. „Das passiert doch nur, um zu polarisieren. Das ist gut für die Show. Aber bringt es auch der Bevölkerung etwas?“




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