Umfrage: Bundespräsident kann Popularitätswerte nicht verbessern

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kann seine Popularität in der Bevölkerung offenbar nicht verbessern.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kann seine Popularität in der Bevölkerung offenbar nicht verbessern. In einer Umfrage von Infratest für den WDR geben nur noch 56 Prozent an, mit seiner Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden zu sein, zwölf Prozent weniger als im November 2021.

Der Anteil der mit Steinmeier weniger oder gar nicht Zufriedenen stieg im selben Zeitraum um elf Prozentpunkte auf 33 Prozent an. In diesem Jahrtausend hatten nur die früheren Bundespräsidenten Johannes Rau und Christian Wulff zeitweise schwächere Werte.

Die Zufriedenheitswerte mit dem Bundespräsidenten ordnen sich dabei insgesamt in eine in der Befragung als stark empfundene Distanz zwischen der Bevölkerung und den Politikern in Deutschland ein. So stimmen nur 17 Prozent der Wahlberechtigten der Aussage „Die Politiker bemühen sich um einen engen Kontakt zur Bevölkerung“ eher zu, 79 Prozent stimmen eher nicht zu. Noch deutlicher ist das Bild bei der Aussage „Die Politiker kümmern sich darum, was einfache Leute denken“: Hier stimmen zwölf Prozent eher zu, 83 Prozent stimmen eher nicht zu.

„Wir leben in einer Gesellschaft unter Dauerstress, dass da das Vertrauen in die Politik Nachholbedarf hat und dass Politik dafür etwas tun muss, das ist die Aufgabe all derjenigen, die politische Verantwortung tragen, auch des Bundespräsidenten“, sagte Steinmeier dem WDR.

Zudem räumte er ein, es gebe derzeit durchaus Gründe für die junge Generation, sich Sorgen über die eigene Zukunft zu machen. Gleichzeitig seien gerade Besuche und Gespräche vor Ort als Signal zu verstehen: „Ihr habt den falschen Eindruck, wenn ihr glaubt, die Politik interessiert sich nicht für euch. Mich interessiert es jedenfalls und ich will hören, was euch umtreibt, was euch sorgt.“

Angesprochen auf die Bahnstreiks wies Steinmeier auf die gerade erst gerichtlich festgestellte Rechtmäßigkeit des Streiks der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GdL) hin. Der Bundespräsident fügte allerdings hinzu: „Die andere Frage aber, die muss in der Spitze der GdL selbst entschieden werden, ob sie sich selbst einen Gefallen tut mit der Fortsetzung dieses Streikverhaltens.“

Für die Erhebung wurden vom 4. bis 6. März 1.288 Wahlberechtigte befragt.




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