Die Deutsche Umwelthilfe sieht große Lücken in der Kraftwerkstrategie, zu der die Bundesregierung am Montag eine Einigung verkündet hat. „Diese Einigung lässt viele Fragen offen“, sagte Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben).
„In erster Linie die, wie viel das kostet und wie es bezahlt werden soll.“ Unklar sei auch, ob bei den vier Gaskraftwerken, die zeitnah ausgeschrieben werden sollen, nur der Betrieb oder auch der Bau subventioniert werde.
Zudem klaffe eine Lücke zwischen 2024 und 2028, wo dann der Kapazitätsmechanismus greifen soll. „Soll alles, was über die ersten vier Kraftwerke hinaus nötig ist, dann über den Kapazitätsmechanismus gefördert werden? Was bisher bekannt ist, ist sehr vage“, kritisierte Müller-Kraenner.
Wichtig sei aus Sicht der Umwelthilfe, dass nicht ausschließlich Gaskraftwerke gefördert würden. „Es geht um steuerbare Leistung, das sollte man technologieoffen denken“, sagte Müller-Kraenner den Funke-Zeitungen. Großbatteriespeicher zum Beispiel könnten einen großen Beitrag leisten.
Eine vollständige Umstellung der Gaskraftwerke auf den Betrieb mit Wasserstoff bis 2040 sei spät, aber nicht zu spät. „Wichtig ist aber, dass dieser Wasserstoff dann grün ist“, so der DUH-Bundesgeschäftsführer. „Das muss garantiert sein, wenn man wirklich klimaneutral werden will.“