„Die Staatengemeinschaft hat es in enorm schwierigen Zeiten geschafft, einen Schutzschirm für unsere Natur aufzuspannen“, sagte sie dem „Spiegel“. Und das „trotz einer geopolitisch enorm angespannten Situation“.
Lemke gab zu bedenken, dass die Bedeutung von Biodiversität in der Gesellschaft noch nicht angekommen sei. „Biodiversität ist ein sperriger Begriff, und dass es nicht nur um Elefanten, um Bienen, Schneehasen oder Eidechsen geht, wissen viele nicht“, so Lemke. Sie fordert deswegen: „Wir müssen mehr über die elementaren Zusammenhänge reden, von denen auch unsere menschliche Existenz abhängt.“ Das neue Naturabkommen enthalte „sehr konkrete Zahlen“, so die Grünen-Politikerin: „zum Naturschutz, zum Subventionsabbau, zur Pestizidreduktion“. Das werde man jetzt in der EU und in Deutschland umsetzen. So investiere etwa Deutschland vier Milliarden Euro in den Naturschutz und wolle seine nationale Biodiversitätsstrategie überarbeiten. In dem Uno-Abkommen verpflichten sich die beteiligten Staaten dazu, mindestens 30 Prozent der Gebiete an Land und auf dem Meer bis 2030 unter Schutz zu stellen und den Pestizideinsatz zu halbieren. Zudem sollen weltweit umweltschädliche Subventionen in Höhe von 500 Milliarden Euro abgebaut werden. Die Ministerin lobte die Rolle der Chinesen, die die Konferenz leiteten. Wegen der No-Covid-Politik war der Umweltgipfel kurzfristig ins kanadische Montreal verlegt worden. „Die Chinesen haben sehr engagiert gearbeitet und auch Verhandlungsgeschick an den Tag gelegt, mehr, als etliche Beobachter anfangs befürchteten“, so Lemke.