Der CSU-Gesundheitsexperte Stephan Pilsinger (CSU) sagte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Montagausgaben), das Gutachten sei nutzlos und schon vor der Veröffentlichung eine „Thema-Verfehlung“. Der beauftragte Gutachter sei Psychologe und könne damit die „entscheidende europarechtliche Problematik einer Cannabis-Legalisierung überhaupt nicht bewerten“, so der CSU-Politiker.
Pilsinger hatte zuvor die Kosten des Gutachtens beim Bundesgesundheitsministerium erfragt: Der Antwort zufolge zahlt das Ministerium dafür 80.703,10 Euro. Pilsinger warf dem Gutachter zudem vor, voreingenommen zu sein. Er sprach von „SPD-Vetternwirtschaft“ und verwies auf die frühere Vergabe einer Impfkampagne durch das Gesundheitsministerium an eine als SPD-nahe geltenden Werbeagentur. Pilsinger: „Man könnte fast annehmen, dass sich Karl Lauterbach zum Ampel-Amigo-Minister entwickelt.“ Das Gutachten soll bis 31. März vorliegen. Parallel arbeitet das Gesundheitsministerium an einem Gesetzentwurf zur Cannabis-Legalisierung. Mit dem Gutachten soll die EU-Kommission nach den Worten von Lauterbach davon überzeugt werden, dass eine Freigabe besser geeignet ist, den Schwarzmarkt trocken zu legen und den Jugendschutz zu gewährleisten als die Fortsetzung der Verbotspolitik.