Angesichts der negativen Erntebilanz für 2024 fordert die Unionsfraktion von Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) den sofortigen Verzicht auf sein geplantes Programm zur Senkung von chemischen Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft.
„Die Erntebilanz 2024 zeigt, dass unsere Versorgungssicherheit durch eine überbordende Agrar-Bürokratie gefährdet ist“, sagte der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU, Albert Stegemann, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Unsere Landwirte müssen Pflanzen gegen Krankheiten und Schädlinge effektiv schützen können.“
Der Deutsche Bauernverband hatte am Donnerstag eine stark unterdurchschnittliche Getreideernte gemeldet. In der Erntebilanz 2024 begründete der Verband die „ernüchternde Bilanz“ mit den wiederkehrenden und teils sehr starken Niederschlägen sowie den Auswirkungen des Klimawandels.
Stegemann sagte dazu: „Es kann nicht sein, dass mit diesem Programm im nationalen Alleingang der notwendige Einsatz von Pflanzenschutzmitteln um 50 Prozent gekappt werden soll, obwohl alle wissenschaftlichen Fakten und die landwirtschaftliche Praxis dagegensprechen. Der Griff in die grüne Mottenkiste würde zu weiteren Ernteausfällen führen“, warnte er. „Zudem müssen die Landwirte von bürokratischen Fesseln, wie der Stoffstrombilanz bei der Düngung, befreit werden.“
Stattdessen sei ein Programm für mehr Wettbewerbsfähigkeit und Ressourceneffizienz für die deutsche Landwirtschaft nötig, forderte der CDU-Politiker.