Angesichts der schwierigen Lage in vielen Gastronomiebetrieben hat die wirtschaftspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Julia Klöckner (CDU), auf mehr staatliche Unterstützung für die Betriebe gepocht. „Der negative Trend beim Gastronomiesterben muss durchbrochen werden“, sagte Klöckner dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgaben).
Sie warf der Bundesregierung vor, mit der Rückkehr zum Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent „die falschen Entscheidung getroffen und den Trend verschärft“ zu haben. „Jetzt muss endlich gegengesteuert werden.“
Klöckner forderte ein rasches Maßnahmenbündel: Arbeitszeiten müssten durch die Einführung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit stärker flexibilisiert, bürokratische Lasten deutlich reduziert werden. „Das Bürgergeld muss zu einer Grundsicherung umgebaut werden, um die Anreize für Arbeit zu stärken“, so Klöckner. „Und auch die Energiekosten müssen durch eine Reduzierung der Netzentgelte weiter gesenkt werden.“
Laut einer neuen Erhebung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hat im vergangenen Jahr jedes zehnte Gastronomieunternehmen aufgegeben. Mit etwa 14.000 Schließungen erreichte die Zahl sogar ein Drei-Jahres-Hoch. Insgesamt haben seit Pandemiebeginn laut der Studie rund 48.000 Betriebe geschlossen, für 6.100 kam das Aus durch eine Insolvenz.