Die Union zeigt Verständnis für die Ankündigung niedergelassener Ärzte, nach Weihnachten streiken zu wollen. „Schuldzuweisungen von Minister Lauterbach sind jetzt absolut kontraproduktiv und scheinheilig“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Tino Sorge (CDU), der „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe). Die Gründe für den Protest der Ärzteschaft seien dem Minister seit Monaten bekannt.
„Praxisschließungen sind ärgerlich und hoffentlich nur das letzte Mittel für eine sehr kurze Zeit“, so Sorge weiter. Es wäre „höchste Zeit“, dass sich der Bundesgesundheitsminister mit den Ärzten „endlich an einen Tisch setzt und über die offensichtlichen Probleme spricht“, ergänzte der CDU-Politiker. Zahlreiche Arztpraxen befänden sich in einer wirtschaftlich ausgesprochen schwierigen Zeit. Es gehe nicht nur um das Honorar. „Die Probleme sind viel tiefgreifender: Von der Nachwuchsgewinnung über die Suche nach Praxisnachfolgern bis hin zur überbordenden Bürokratie sind die Belastungen immer weiter gestiegen.“ Lauterbach müsse daher zurückfinden „zu einer Kultur des Miteinanders“, sagte Sorge.