Verbände kritisieren Gewalt gegen Bademeister und Rettungskräfte

Angesichts gewaltsamer Auseinandersetzungen in Schwimmbädern machen Verbände auf die schwierige Situation von Bademeistern und Rettungsschwimmern aufmerksam.

„Gewalt gegen Badepersonal gibt es überall“, sagte der Präsident des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister (BDS), Peter Harzheim, der „Welt“ (Freitagausgabe). Zwar seien die überwiegende Mehrheit der Schwimmbäder weiterhin friedliche Orte.

Vor allem aber aus Großstädten sei das Phänomen bekannt. „Wir kennen Gewalt vor allem aus Großstadtbädern. Wo viele kulturelle Ebenen aufeinandertreffen, knallt es“, so Harzheim. Angesichts der angespannten Personallage warnt der BDS-Präsident zudem vor einer weiteren Verschlechterung der Lage. „Wir stehen mit dem Personal vor dem Worst-Case-Szenario. Die Baby-Boomer gehen jetzt in Rente, die nachkommenden Kollegen können das nicht auffangen.“ Durch die Pandemie und den Energienotstand hätten sich viele Schwimmmeister bereits umorientiert. „Am Fließband verdienen Ungelernte besser als am Beckenrand als Fachpersonal“, so Harzheimer. „Die Politik muss die Betreiber und das Personal besser unterstützen, auch die Justiz muss auf Probleme reagieren.“ Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) kritisiert ebenfalls, dass Freiwillige an Badeseen Angriffen ausgesetzt seien. „Unsere Rettungskräfte an den Badeseen in ganz Deutschland erleben häufiger verbale Gewalt. Sie werden zum Beispiel beschimpft, wenn sie bei gefährlichen Bedingungen davor warnen, ins Wasser zu gehen. Da fragt sich der eine oder andere sicher mal, warum er das eigentlich freiwillig macht.“ Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, sagte der „Welt“, die Vorfälle in Berlin müssten ernst genommen werden. „Im Alltag und insbesondere gegenüber Sicherheitskräften und Feuerwehr geht der gegenseitige Respekt verloren.“ In Schwimmbädern könne Sicherheitspersonal helfen, zudem brauche es aufsuchende Sozialarbeit, um dem Problem entgegenzuwirken.




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