In einer Umfrage des Deutschen Kitaverbands, über die die „Rheinische Post“ in ihrer Montagausgabe berichtet, forderten 94 Prozent der Befragten die Erhöhung der öffentlichen Förderung. Lediglich 16 Prozent würden als Reaktion die Elternbeiträge erhöhen wollen.
„Wir fordern sofortige liquiditätswirksame Lösungen für die Träger, um ein Kita-Sterben zu verhindern“, sagte Waltraud Weegmann, Bundesvorsitzende des Deutschen Kitaverbands. Kurzfristig benötigten die Kitas eine Notfallzulage, mittelfristig müssten die Kostenerstattungen an die Inflation gekoppelt und das Kita-Finanzierungssystem umgestellt werden. „Kinder und Eltern müssen sich auf eine stabile Betreuungssituation verlassen können. Wenn die Politik – wie bei Corona – hier wieder nachlässig und träge agiert, stehen wir vor der nächsten Katastrophe“, so Weegmann. Größte Herausforderung im System bleibt der Umfrage zufolge mit 85 Prozent der Fachkräftemangel. Bei den betroffenen Einrichtungen sind im Schnitt zehn Prozent der Stellen unbesetzt. Nur ein Fünftel der Befragten muss aktuell kein pädagogisches Personal suchen. Für die überwiegende Mehrheit sind unbesetzte Stellen hingegen Alltag. Ein Zehntel der Teilnehmer kämpft sogar mit 30 Prozent und mehr offenen Stellen. 69 Prozent der Befragten haben nach eigenen Angaben schon die Öffnungszeiten reduzieren müssen, 58 Prozent haben Aktivitäten wie Ausflüge eingeschränkt. Vier Prozent waren aufgrund des Fachkräftemangels schon gezwungen, ganze Einrichtungen zu schließen – davon die Hälfte aus NRW.