„Der Preisanstieg verteuert das Wohnen und ist sozialer Sprengstoff“, sagte der Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Andreas Breitner, dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe). Es werfe Fragen auf, wenn Energieversorger ankündigten, dass die Fernwärmekosten sich auf einen Schlag verdreifachen oder sogar vervierfachen.
„Eine Preisexplosion dieser Wucht lässt sich auch in Zeiten allgemein steigender Energiepreise beim besten Willen nicht vermitteln.“ Breitner betonte, Preissteigerungen müssten erklärbar und nachvollziehbar sein. „Da, wo dies nicht nachvollziehbar ist, muss eingegriffen werden.“ Der Mieterbund zeigte sich offen für jede Maßnahme, die dazu beitrage, die mit Fernwärme versorgten Haushalte besser zu schützen. „Die fehlende Preistransparenz bei Fernwärme ist seit Jahren bekannt und wird politisch bisher kaum adressiert“, sagte die Bundesdirektorin des Verbands, Melanie Weber-Moritz, dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe). Breitner, dessen Verband in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 406 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften vertritt, hält das Kartellamt allerdings eher nicht für geeignet, den Missständen nachzugehen. Die Behörde greife aus seiner Sicht zu selten und zu spät ein. „Wir brauchen eine unabhängige Behörde, die ständig die Preise für Fernwärme beobachtet, kontrolliert und umgehend eingreift.“