Das Verteidigungsministerium plant die Anschaffung weiterer Drohnen als Lehre aus den Erkenntnissen des Krieges in der Ukraine. „Mit der speziell eingerichteten Taskforce Drohne reagieren wir auf die aktuellen Entwicklungen, analysieren operationelle Aspekte und bündeln bestehende Expertise, um schnell notwendige Schlüsse für die Fähigkeitsentwicklung der Streitkräfte zu ziehen“, sagte ein Sprecher dem „Tagesspiegel“.
„Priorität liegt auf dem Faktor Zeit, für einen schnellen Fähigkeitsaufbau und die Umsetzung in der Truppe.“ Die Bundesregierung habe „bisher unzureichend“ auf die Entwicklungen reagiert, heißt es dagegen in einem Antrag der Fraktion von CDU und CSU zum „Aufbau einer Drohnenarmee“, der am Donnerstag im Bundestag beraten wird. „Im Verteidigungsministerium wurde bislang lediglich eine Taskforce gegründet“, kritisierte ihr verteidigungspolitischer Sprecher Florian Hahn (CSU) im „Tagesspiegel“. Das reiche bei weitem nicht aus.
Unmittelbar vor dem ersten offiziellen Start am Mittwoch bezeichnete Luftwaffen-Inspekteur Ingo Gerhartz die neue Drohne vom Typ Heron TP derweil als Meilenstein in der Weiterentwicklung der Bundeswehr. „Wir freuen uns, den Heron TP im deutschen Luftraum einzusetzen“, sagte der Generalleutnant Gerhartz dem „Tagesspiegel“. „Drohnen spielen eine entscheidende Rolle in modernen Einsätzen, indem sie Aufklärung, Überwachung und den Schutz eigener Truppen am Boden ermöglichen.“
Die Luftwaffe sei „stolz darauf, an der Spitze dieser Innovation zu stehen“, und freue sich „auf die zukünftigen Möglichkeiten, die der Heron TP bietet“. Das unbemannte Fluggerät kann aus über viele Stunden hinweg großflächig Gebiet überwachen – entlang der Grenzen oder in Nord- und Ostsee. Die Einführung des Modells, das auch bewaffnet werden kann, hatte in der Vorgängerregierung lange Zeit für Streit gesorgt.