Auch wenn es „Putins Krieg“ sei, seien es auch russische Männer, die in der Ukraine Verbrechen begingen, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Damit sei das Problem der zukünftigen russischen Gesellschaft angesprochen, die mit dieser Verantwortung fertig werden müsse, sagte der frühere General der Bundeswehr.
„Die deutsche Geschichte ist eine Lehrmeisterin, was das bedeutet und wie lange es dauert“, so Schneiderhan. Einer pauschalen Ablehnung Russlands und seiner Bevölkerung wolle er aber nicht zustimmen. Es sei wichtig, Lehren aus der Geschichte zu ziehen: „Putin hat aus dem Ende der Sowjetunion eine völlig andere Lehre gezogen als wir“, sagte Schneiderhan. Man erlebe seit Monaten einen Krieg in Europa: „Wir sehen, dass Städte zerstört, gezielt Infrastruktur vernichtet, Zivilisten ermordet werden, wie verzweifelte Menschen fliehen müssen.“ Das Gedenken am Volkstrauertag an die Toten der beiden Weltkriege, an die Einsatztoten im Ausland, an die Opfer von Hass und Hetze, von Krieg und Gewalt sei auch immer eine Mahnung an die Lebenden. „Politik und Gesellschaft müssen wissen, ob sie diesen Tag so wollen“, sagte der Präsident des Volksbunds. „Wir wünschen auch ein zeitgemäßes Gedenken, keine erstarrten Rituale. Es muss für junge Menschen auch nachvollziehbar sein.“ Deswegen bringe der Volksbund junge Menschen auf den Kriegsgräberstätten zusammen. „Dort sehen sie die Folgen von Krieg und Gewalt. Das lässt niemanden unbeeindruckt“, so Schneiderhan.