E-Fuels seien „eine effektive Lösung, Ottomotoren potenziell nahezu CO2-neutral zu betreiben“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagausgabe). Blume sprach sich dafür aus, den Verkauf neuer Verbrenner auch nach 2035 in begrenztem Ausmaß zu erlauben.
„Wir sollten uns die Option offen halten für Nischenanwendungen, kleinere Hersteller und kleine Serien“, sagte er. „Viele Politiker befürworten Wasserstoff und lehnen E-Fuels ab“, so Blume. „Das stört mich, E-Fuels sind ja Wasserstoffderivate.“ Nur verhielten sich E-Fuels vorteilhafter als Wasserstoff. „Sie müssen – neben anderen Vorteilen – nicht gekühlt und unter Druck gelagert werden.“ Der Weltklimarat (IPCC) hatte zuletzt in seinem sogenannten „Synthesebericht“ die Bedeutung von E-Fuels für die Schifffahrt und die Luftfahrt hervorgehoben. Die ausreichende Verfügbarkeit der Kraftstoffe auch für den Autoverkehr wird von Experten bezweifelt. Der VW-Chef forderte außerdem staatlich garantierte niedrige Strompreise für die Industrie. „Große Industrieprojekte benötigen Planungssicherheit“, begründete er sein Anliegen. „Europa braucht Wettbewerbsfähigkeit im weltweiten Markt. In Nordamerika können wir eine Fabrik für Batteriezellen verbindlich kalkulieren, auf Jahre hinaus.“ Blume beschwor die Gefahr der Abwanderung, sollte die Politik sich für einen anderen Weg entscheiden. „Es braucht die richtigen industriellen Rahmenbedingungen, sonst wandern Schlüsseltechnologien nach Asien oder Nordamerika.“