Wirtschaftsministerium sieht keine „ökonomische“ Rezession

Das Bundeswirtschaftsministerium ist trotz hoher Inflation und nachlassendem Wirtschaftswachstum optimistisch gestimmt.

Eine „ökonomische“ Rezession im Sinne eines länger anhaltenden, tiefen Einbruchs der Wirtschaftsleistung bei unterausgelasteten Kapazitäten, sinkenden Investitionen, einem Rückgang der Beschäftigung und steigender Arbeitslosigkeit sei „derzeit nicht zu erkennen“, heißt es im am Mittwoch veröffentlichten Monatsbericht des Ministeriums. Gleichwohl deuteten aktuelle Konjunkturindikatoren noch nicht auf eine spürbare Belebung im zweiten Quartal hin.

„Dennoch ist vor dem Hintergrund der rückläufigen Preise auf den globalen Energiemärkten, einer weiter nachlassenden Inflationsdynamik, höheren Lohnabschlüssen und einer erwarteten weltwirtschaftlichen Belebung von einer moderaten konjunkturellen Erholung der deutschen Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf auszugehen“, schreibt das Ministerium. Frühindikatoren gäben aktuell auch „verhalten positive Signale für den Außenhandel“. Im weiteren Jahresverlauf sei von einer weiter hohen, aber langsam abflauenden Preisdynamik auszugehen, da der Preisdruck vergangener Kostensteigerungen und Lieferkettenstörungen weitgehend „überwälzt“ worden sei. Die Energiepreise auf den Weltmärkten seien aktuell auf Vorkrisenniveau gefallen und die geldpolitische Straffung wirke preisdämpfend auf die Nachfrageseite, so das Ministerium. Von Juni bis August dürfte nach Ansicht des Hauses von Robert Habeck (Grüne) allerdings ein temporärer Basiseffekt infolge der vorübergehenden Absenkung der Kraftstoffsteuer und der vorübergehenden Einführung des Neun-Euro-Tickets im Vorjahresvergleich preissteigernd wirken. Ebenso sei im Juli mit einem Basiseffekt aufgrund der Abschaffung der EEG-Umlage vor Jahresfrist und einem weiteren temporären Basiseffekt ab Oktober durch die Absenkung des Umsatzsteuersatzes auf Gas und Fernwärme ein Jahr zuvor bis März 2024 zu rechnen, so das Ministerium.




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