Wirtschaftsweise sieht hohes Einsparpotential bei Gaspreisbremse

Angesichts des zuletzt wieder gesunkenen Gaspreises rechnen Fachleute mit einem geringeren Finanzbedarf für die staatlichen Hilfsprogramme als von der Bundesregierung veranschlagt.

„Wenn die Preise so niedrig bleiben, etwa weil es relativ warm bleibt und viel Gas gespart wird, dann dürfte deutlich weniger Geld für die staatlichen Kostenbremsen benötigt werden als im Wirtschaftsstabilisierungsfonds eingeplant“, sagte Veronika Grimm, Mitglied des Sachverständigenrats, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagsausgabe). Wie viel weniger, hänge von der Entwicklung der Preise ab.

„Es könnte aber durchaus ein hoher einstelliger Milliardenbetrag sein“, sagte Grimm. Sie forderte die Bundesregierung auf, mit einer Kampagne an die Verbraucher zu appellieren, wenn möglich zu einem günstigeren Gasanbieter zu wechseln. „Die Informationspolitik der Bundesregierung ist aktuell ziemlich katastrophal“, sagte die Wirtschaftsweise. „Sie suggeriert, dass der Preis gedeckelt ist, was überhaupt nicht zutrifft.“ Das Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos geht in einer der FAZ vorliegenden Berechnung davon aus, dass sich die staatlichen Zuschüsse an Privathaushalte und Gewerbetreibende im Rahmen der Gaspreisbremse bis April 2024 auf 7,5 bis 15 Milliarden Euro summieren werden. Zuletzt lag der Gaspreis für Lieferung in den nächsten Monaten bei um die 80 Euro pro Megawattstunde. Das impliziert nach Berechnung der dts Nachrichtenagentur einen möglichen Verbraucherpreis von je nach typischer Gewinnmarge rund 12 bis 15 Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, und damit nur knapp über der Gaspreisbremse, die für 80 Prozent des Vorjahresverbrauches ab 12 Cent greifen soll.




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