Waren im Jahr 2011 erst 74.500 Kinder im Alter bis 14 Jahre „krankhaft übergewichtig“, so ist ihre Zahl im Jahr 2021 auf 97.300 gestiegen, was einem Anstieg von 30,6 Prozent entspricht. Das geht aus dem unveröffentlichten Arztreport der Barmer-Krankenkasse hervor, über den die „Rheinische Post“ in ihrer Freitagausgabe berichtet.
„Der Anteil an Kindern mit Adipositas hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Im Verlauf der Corona-Pandemie hat sich diese Entwicklung allerdings beschleunigt“, sagte Heiner Beckmann, NRW-Chef der Barmer, der „Rheinischen Post“. Er rechnet damit, dass sich der steigende Trend der vergangenen Jahre fortsetzen wird. Jungen sind demnach häufiger betroffen als Mädchen. Im Vergleich der Bundesländer liegt NRW damit im Mittelfeld: Aktuell sind hier 3,8 Prozent der bis 14-Jährigen von „krankhaftem Übergewicht“ betroffen. Höher liegen die Raten in Mecklenburg-Vorpommern (5,4 Prozent), Bremen (4,9 Prozent) und Sachsen-Anhalt (4,7 Prozent). Geringere Adipositas-Raten weisen Bayern (2,8 Prozent), Hessen (3,0 Prozent) und Baden-Württemberg (3,1 Prozent) auf. „Der stark gestiegene Anteil an krankhaft übergewichtigen Kindern muss ein Alarmsignal für uns alle sein“, sagte die Familienministerin von NRW, Josefine Paul (Grüne). „Die Corona-Pandemie hat hier wie ein Brandbeschleuniger gewirkt. Kinder und Jugendliche standen während der Pandemie leider nicht im Mittelpunkt.“