In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Straftaten, bei denen ein Messer oder eine ähnliche Stichwaffe eingesetzt wurde, im vergangenen Jahr um fast 50 Prozent gestiegen. Gab es 2022 laut polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) im bevölkerungsreichsten Bundesland noch 4.191 solcher Straftaten, waren es 2023 schon 6.221, berichtet der „Spiegel“.
Jeder dritte Tatverdächtige ist unter 21 Jahre alt, knapp 87 Prozent sind männlich. Mit 47,4 Prozent hat fast die Hälfte der 5.686 mutmaßlichen Täter keinen deutschen Pass.
Aus den Zahlen geht auch hervor, dass männliche Jugendliche besonders gefährdet sind, Opfer von Messerattacken zu werden. Von den 2023 in NRW erfassten 8.036 Opfern war annähernd jedes dritte unter 21 Jahre alt, 76,5 Prozent waren männlich. 61,7 Prozent der Opfer hatten einen deutschen Pass. 2023 starben in NRW 198 Menschen durch Messer. 156 Attacken wurden als versuchte Tötung und 2.450 als Körperverletzung bewertet.
Innenminister Herbert Reul (CDU) will die Zahlen am Donnerstag im Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags vorstellen. Er forderte „stärkere Maßnahmen zur Kontrolle“ und „konsequente Strafen für die, die mit Messern schreckliche Taten begehen“. Niemand müsse mit einer Stichwaffe herumlaufen.