Diese Entscheidung traf eine Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden, wie am Freitag bekannt gegeben worden. Das Wort war nach Beginn des Kriegs in der Ukraine von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verwendet worden.
Der russische Überfall am 24. Februar 2022 markiere eine „Zeitenwende in der Geschichte unseres Kontinentes“, hatte er gesagt. Bundespräsident Steinmeier sprach im gleichen Zusammenhang von einem „Epochenbruch“, dieses Wort machte allerdings nichts die gleiche Karriere. Auf Platz zwei wurde stattdessen der sich ebenfalls auf den Russland-Ukraine-Krieg beziehende Ausdruck „Krieg um Frieden“ gewählt, auf Platz drei landete die „Gaspreisbremse“. Auf den Positionen vier bis zehn folgen „Inflationsschmerz“, „Klimakleber“, „Doppel-Wumms“, „neue Normalität“, „9-Euro-Ticket“, „Glühwein-WM“ und „Waschlappentipps“. Die Wörter des Jahres der Gesellschaft für deutsche Sprache wurden 2022 zum 46. Mal in Folge bekannt gegeben. Traditionell suchen die Mitglieder des Hauptvorstandes und die wissenschaftlichen Mitarbeiter der GfdS nicht nach den am häufigsten verwendeten Ausdrücken, sondern wählen solche, die das zu Ende gehende Jahr in besonderer Weise charakterisieren.