Nach Flut: Bahnstrecke im Ahrtal soll bis Ende 2025 erneuert werden

Nachdem die Flutkatastrophe im Ahrtal im Sommer 2021 die Strecke zwischen Walporzheim und Ahrbrück komplett verwüstet hat, soll sie nun bis Ende 2025 wieder aufgebaut werden.

Das teilte die Deutsche Bahn am Dienstag mit. Die Ahrtalbahn soll dann für Reisende wieder durchgehend befahrbar sein.

Der Wiederaufbau kommt laut Konzernangaben einem Neubau gleich. So sollen unter anderem neun Ahrbrücken und nahezu alle Stützbauwerke sowie Bahndämme ersetzt werden und 16 Kilometer Gleise sowie acht Weichen neu verlegt werden. Hinzu komme die Instandsetzung von sechs Bahnhöfen und sieben Bahnübergängen, hieß es. Dabei soll die Infrastruktur widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterereignissen erneuert werden: Brückenkonstruktionen sollen etwa ohne Mittelpfeiler in der Ahr gebaut werden, um bei einem potenziellen Hochwasser möglichst wenig Angriffsfläche bieten. Zudem soll die Strecke für klimafreundlicheren Verkehr ohne Dieseltriebwagen elektrifiziert und in einem 20-Minuten-Takt angeboten werden. Die finanziellen Mittel für den Wiederaufbau stellt der Bund bereit, die Elektrifizierung der Ahrtalbahn finanziert das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Bund. Die Deutsche Bahn spricht von einem Wiederaufbau „im Rekordtempo“. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sieht darin auch eine Leistung der Bundesregierung. „Bei der Ahrtalbahn geht es voran – und das sehr schnell. Um das zu ermöglichen, hat der Bund Planungserleichterungen für den Wiederaufbau und die Elektrifizierung der Ahrtalbahn ermöglicht“, sagte Wissing. „Das hat dazu geführt, dass wir heute bereits mit dem Wiederaufbau des von der Flut vollständig zerstörten hinteren Streckenabschnitts beginnen können.“ Der Bund stehe „fest an der Seite der Menschen hier in der Region“, so der Bundesminister. Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) zeigte sich zufrieden. „Die Realisierung in diesem Rekordtempo ist nur möglich durch die sehr enge Kooperation von Deutscher Bahn, Land, Kreis, Kommunen und SPNV Nord. Dafür danke ich allen Beteiligten sehr herzlich.“ Dreyer kündigte an, dass die Brückenbauwerke gemeinsam für den Bahn- und Radverkehr genutzt und unter Teilen des Radwegs Leitungen für Gas, Wasser, Strom und künftig auch Biogas oder Wasserstoff verlegt werden sollen.




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