Die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) warnt davor, die Folgen von Wespen- und Bienenstichen für Allergiker zu unterschätzen.
„Etwa 20 bis 40 Todesfälle pro Jahr sind auf eine Allergie gegen Insektengift zurückzuführen“, sagte DGAKI-Vorstandsmitglied Thilo Jakob der „Rheinischen Post“. „Wir gehen davon aus, dass die Dunkelziffer wesentlich höher ist“, so Jakob. Die Möglichkeit, eine Immuntherapie mit Insektengift zu machen, werde nach wie vor zu wenig in Anspruch genommen: „Wir gehen davon aus, dass weniger als 20 Prozent der Menschen, die es eigentlich bräuchten, tatsächlich eine Immuntherapie bekommen“, erklärte Jakob. „Viele Leute haben keinen Zugang zu einem spezialisierten Zentrum oder bagatellisieren die Gefahr einer erneuten allergischen Reaktion.“
Auch der Vizepräsident des Ärzteverbands Deutscher Allergologen (AeDA), Thomas Fuchs, hob die Bedeutung einer Immuntherapie bei einer Allergie gegen Wespengift hervor: „Die Therapie ist sehr effektiv und stützt vor schweren Verläufen“, sagte Fuchs der „Rheinischen Post“. Der Patient sei dann bei zukünftigen Stichen geschützt, erklärte Fuchs und ergänzte: „Mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent kommt es danach nicht mehr zu starken allergischen Reaktionen.“