Den deutschen Sicherheitsbehörden ist nach eigenen Angaben der bislang größte Schlag gegen den organisierten Kokainhandel gelungen. Es seien „dutzende Tonnen Kokain im Wert von mehreren Milliarden Euro aus dem Verkehr gezogen“ worden, teilten das Zollfahndungsamt Stuttgart und die Staatsanwaltschaft Düsseldorf am Freitag mit.
Demnach handelt es sich um die bisher größte innerdeutsche Sicherstellung von Kokain. Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens „OP Plexus“ kam es zu Zugriffs- und Durchsuchungsmaßnahmen in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen sowie Niedersachsen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) lobte die Maßnahmen als „großen und bedeutenden Ermittlungserfolg“. Es sei „genau der maximale Ermittlungsdruck, den wir im Kampf gegen die organisierte Kriminalität brauchen“, so die SPD-Politikerin. „Denn die Kokain-Schwemme nach Europa zerstört Menschen – und sorgt für Milliardengewinne der Kartelle.“ Ziel sei es, verschlüsselte Kommunikation und Finanzströme aufzudecken und kriminelle Netzwerke zu zerschlagen. „Mit unseren neuen Kooperationen mit südamerikanischen Staaten wollen wir den Drogenhandel schon stoppen, bevor das Kokain in unseren Häfen ankommt.“
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert unterdessen größere Anstrengungen im Kampf gegen die Drogenkriminalität. Die Sicherstellung großer Mengen Drogen mache deutlich, „dass die Bundesrepublik ein für die kriminellen Hintermänner sehr lukrativer Markt ist“, sagte der Bundesvorsitzende Jochen Kopelke den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Sucht und Tod seien die sichtbaren Folgen. Kopelke fordert, europäische Häfen gegen den Drogenhandel wirksam abzuschotten. Wie beim Schutz der EU-Außengrenzen brauche es einen „Schulterschluss der Sicherheitsbehörden und Regierungen“. Dazu bringt der Gewerkschafter den Um- und Ausbau von Europol ins Spiel.