Aktuell sind in Deutschland nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) mehrere mutmaßliche Terroristen des zentralasiatischen Ablegers des „Islamischen Staates“, IS Provinz Khorasan (kurz: ISPK) in Strafverfahren als Beschuldigte geführt. Die Zahl der Beschuldigten in Ermittlungsverfahren, die dieser Regionalorganisation des IS zugerechnet werden, liege „im niedrigen zweistelligen Bereich“, teilte ein BKA-Sprecher der Funke-Mediengruppe (Samstagsausgaben) mit.
Wie viele sogenannte islamistische „Gefährder“ dem ISPK zugeordnet werden, erfasst die Polizei laut BKA nicht gesondert. Anfang März zählten die deutschen Sicherheitsbehörden insgesamt 483 religiös motivierte „Gefährder“, also Personen der politisch motivierten Kriminalität, denen die Ermittler jederzeit eine schwere Gewalttat wie einen Anschlag zutrauen. „Von diesen sind 95 in Deutschland inhaftiert. 210 der Gefährder sind in Deutschland freizügig aufhältig, 178 befinden sich im Ausland“, teilte der BKA-Sprecher mit.
Auch diese Gefährder im Ausland haben einen Deutschland-Bezug oder eine deutsche Staatsbürgerschaft, sind in der Vergangenheit etwa ausgereist, um sich in anderen Ländern beispielsweise dem IS anzuschließen. Den Anschlag in Moskau vergangene Woche mit mehr als 140 Getöteten hat der „Islamische Staat“ für sich reklamiert. Fachleute und westliche Sicherheitsbehörden vermuten den IS-Ableger Provinz Khorasan hinter der Tat.