Nach dem Affenpocken-Ausbruch in Afrika besorgt die Europäische Union Impfstoff. Die EU-Behörde für Notfallvorsorge und -bewältigung (HERA) beschaffe zunächst 175.420 Dosen MVA-BN des Herstellers Bavarian Nordic.
MVA-BN ist der einzige von der US-Arzneimittelbehörde FDA und der Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) zugelassene Impfstoff gegen Affenpocken, auch Mpox genannt. Zusätzlich werde Bavarian Nordic, ein dänisch-deutsches Unternehmen mit Sitz im dänischen Hellerup, 40.000 Dosen zum Einsatz in Afrika spenden, hieß es. Die Afrikanischen Zentren für Krankheitsbekämpfung und Schutzmaßnahmen sollen die Impfstoffe dann nach dem regionalen Bedarf verteilen.
„Die Bedrohung der Gesundheitssicherheit kennt keine Grenzen“, sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Die am stärksten gefährdeten Länder in Afrika müssten geschützt werden. Vorsorge und Reaktion auf Gesundheitsgefahren seien ein globales Unterfangen, und die EU sei entschlossen, dies „gemeinsam und solidarisch über Grenzen hinweg zu verfolgen“, so Kyriakides.
Charakteristisch für eine Infektion mit Affenpocken sind Hautveränderungen im Gesicht, an Handflächen und Fußsohlen. Bei den bisher beobachteten Ausbrüchen in Zentral- und Westafrika verstarben zwischen drei und sechs Prozent der bekanntgewordenen Erkrankten.
Das Virus wird vorrangig durch engen Kontakt mit Erkrankten übertragen, über Wunden, Körperflüssigkeiten, Atemtröpfchen sowie kontaminierte Gegenstände – oder über sexuellen Kontakt.
Bei den meisten Patienten verläuft die Erkrankung gutartig und die Krankheitserscheinungen bilden sich binnen weniger Wochen von selbst zurück. Risikogruppen für einen schweren Verlauf sind Schwangere, Neugeborene, Kinder, alte Menschen und Personen mit einer bereits vor der Infektion bestehenden Schwäche des Immunsystems.