Festgenommener Iraker soll IS-Koordinator gewesen sein

Der in Augsburg wegen Terrorverdachts festgenommene Iraker Ali Al-G. fungierte laut Einschätzungen von Geheimdiensten als "Koordinator für terroristische Operationen" des sogenannten Islamischen Staates (IS).

Der in Augsburg wegen Terrorverdachts festgenommene Iraker Ali Al-G. fungierte laut Einschätzungen von Geheimdiensten als „Koordinator für terroristische Operationen“ des sogenannten Islamischen Staates (IS). Das berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf Behördendokumente.

Al-G. war am Mittwoch in einem Flüchtlingsheim in Augsburg festgenommen worden. Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft München bestätigte auf Anfrage, gegen Ali Al-G. ein Ermittlungsverfahren zu führen. Der Iraker stehe im Verdacht der Terrorismusfinanzierung sowie der Verbreitung gewaltverherrlichender IS-Videos. „Nach derzeitigen Erkenntnissen liegen jedoch keine Anhaltspunkte vor, dass für die Bevölkerung eine unmittelbar bevorstehende Gefahr bestand“, sagte der Sprecher.

Die „Welt“ hatte berichtet, dass Mitarbeiter des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz den Verdächtigen beobachtet hätten, als er Fotos des Augsburger Weihnachtsmarktes anfertigte, mutmaßlich um das Gelände als Anschlagsziel auszuspähen. Daraufhin sei die ursprünglich für Donnerstag geplante Festnahme des Mannes zur Gefahrenabwehr um einen Tag vorgezogen worden, schreibt die „Welt am Sonntag“ weiter.

Am 13. November hatten Anti-Terror-Fahnder demnach bereits die Wohnräume in der Flüchtlingsunterkunft von Al.-G. durchsucht. Auf seinem Mobiltelefon machten die Beamten laut der Zeitung weitere Funde, die ihren Islamismus-Verdacht bestätigten. Al-G. ließ sich von einer Gesprächspartnerin demnach unwidersprochen als Gotteskrieger bezeichnen. Aus einem nur einen Tag vor der Durchsuchung geführten Instagram-Chat ging hervor, dass er sich damit befasste, ein Fahrzeug zu steuern, während eine weitere Person aus dem Wagen heraus mit einer Schusswaffe feuert. Chats sollen zudem zeigen, dass Ali Al-G. in der Türkei und in Bagdad über insgesamt 40.000 US-Dollar verfügte.

Auf einem Instagram-Kanal veröffentliche Al-G. zudem IS-Propagandavideos. Eines der Videos, das er am 12. November hochlud, zeigt die mögliche Vorbereitung eines Selbstmordattentats mit einem Geländewagen. Das Video wurde offenkundig im Nahen Osten aufgenommen. Darauf wird einem jungen Mann eine Schutzweste angezogen. Er steigt in einen Truck, an dessen Windschutzscheibe ein Stahlgitter montiert ist. Auf der Ladefläche und im Inneren des Fahrzeuges lassen sich mehrere Fässer erahnen.

Nach seiner Festnahme bereiten die bayerischen Behörden die Abschiebung von Al-G. in den Irak vor. Das Landesamt für Asyl und Rückführungen hatte hierzu am Mittwoch eine Abschiebungsanordnung erlassen. Das Amtsgericht Augsburg bewilligte einen Antrag, Al-G. in Abschiebehaft zu nehmen. Für eine Rücknahme muss der Irak Passersatzpapiere ausstellen.


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