Freiburger Erzbischof will Aufklärung über Missbrauch vorantreiben

Nach der Vorlage eines Berichts über vielfachen Missbrauch im Erzbistum Freiburg sieht Erzbischof Stephan Burger sich selbst in der Pflicht, die Aufarbeitung des Missbrauchs voranzutreiben.

„Die Arbeit ist nicht zu Ende, die Aufarbeitung muss weitergehen“, sagte er dem „Mannheimer Morgen“ (Dienstagsausgabe). Durch die Aufarbeitung würden auch weitere, bislang unbekannte Fälle bekannt, die man konsequent verfolgen werde: „Klar ist, dass es für die Täter keine Schon- und Schutzzeit gibt.“

Als langjähriger Offizial, also Leiter des Kirchengerichts im Bistum, habe er keine Kenntnis von dem hundertfachen Missbrauch gehabt und ohne Auftrag des Erzbischofs auch nicht selbstständig tätig werden dürfen. Der Abschlussbericht, den eine „Arbeitsgruppe Aktenanalyse“ zum Missbrauch am 18. April vorstellte, kommt zu dem Ergebnis, dass in der Vergangenheit massenweise Missbrauchsfälle vertuscht wurden. Die Täter sollen ohne Strafe versetzt worden sein. Burger will als stellvertretender Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz auch auf die Bistümer einwirken, die bislang noch keine eigenen Studien in Auftrag gegeben haben: „Es kann nicht sein, dass sich die eine oder andere Diözese vor der Aufgabe drückt“, sagte er.




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