Freudenberg: Kriminalbeamten-Bund kritisiert „Hexenjagd“

Der Bundesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Dirk Peglow, hat davor gewarnt, Bilder, Namen oder angebliche Social-Media-Profile der mutmaßlichen Täterinnen von Freudenberg im Internet zu teilen.

„Die Verbreitung von persönlichen Daten oder Bildern mutmaßlicher Beschuldigter durch private Personen in Sozialen Medien stellt eine moderne Form der Hexenjagd dar“, sagte Peglow dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagsausgabe). Diese führe in einem sehr frühen Stadium nicht nur für die betroffenen Beschuldigten, sondern auch für deren Angehörige zu erheblichem Leid.

Das halte er für sehr gefährlich. Nach der Tötung einer 12-jährigen aus Freudenberg in Nordrhein-Westfalen waren in Sozialen Netzwerken Namen, Bilder und Social-Media-Profile verbreitet worden, die zu den mutmaßlichen minderjährigen Täterinnen gehören sollen. „Die Gefahr ist groß, dass Menschen öffentlich mit der Tat in Verbindung gebracht werden, die gar nichts mit ihr zu tun haben“, warnte der Kriminalhauptkommissar und Verbandsvorsitzende Peglow. Diese öffentlich angeprangerten Menschen liefen dann Gefahr, „verbal oder gar körperlich angegangen zu werden“. „Da werden ja keine Faktenchecks gemacht, sondern der Leitgedanke ist oft eher: Viel Meinung und wenig Ahnung“, sagte Peglow. „In den Sozialen Medien erreicht man ohne Kenntnis der Faktenlage mit solchen Meldungen in sehr kurzer Zeit einen großen Kreis von Menschen, ohne sich darüber im Klaren zu sein, sich damit zum Beispiel wegen des Verdachts der falschen Anschuldigung selbst strafbar zu machen“, warnte der Kriminalbeamte.




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