Den Aktivisten zufolge sollen hierzulande insgesamt 250.000 Menschen teilgenommen haben, davon 24.000 in Berlin, 22.000 in Hamburg und 5.000 in Leipzig. Deutschlandweit waren insgesamt 259 Demonstrationen angemeldet.
Weitere „Klimastreiks“ fanden beispielsweise in Dublin, Wien, Sindh und Spitzbergen statt. Die globalen Proteste standen unter dem Titel „Wir müssen die Ära der fossilen Brennstoffe beenden“. Zu den Kernforderungen gehört, ein „schneller, gerechter und fairer Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen“. Zudem wollen die „Fridays“ massive Investitionen in gemeinnützige Projekte für erneuerbare Energien und einen internationalen „Loss and Damage Fund“, der die besonders von der Klimakatastrophe betroffenen Staaten beim Kampf gegen die Klimafolgen unterstützen und von den Hauptemittenten bezahlt werden soll.
In Deutschland protestiert die Klimabewegung insbesondere gegen eine von der Ampel-Koalition geplante Novelle des Klimaschutzgesetzes, die von Klimaschützern und Experten als Abschwächung des Gesetzes kritisiert wird. „Die Lage ist eindeutig: Was die Ampel macht, reicht nicht aus“, kritisierten die Klimaaktivisten in ihrem Streikaufruf. „Bis 2030 werden Stand jetzt 331 Millionen Tonnen CO2 zu viel emittiert und das sogar bezogen auf die noch immer unzureichenden Klimaziele.“ Auch die im Koalitionsvertrag versprochene, aber bislang nicht umgesetzte Einführung eines „Klimageldes“, mit dem die steigenden CO2-Preise sozial abgefedert werden sollen, steht auf der Forderungsliste der „Fridays for Future“.
Sie stellen sich damit gegen die Auffassung, Klimaschutz würde den sozialen Rückhalt in der Bevölkerung gefährden. „Das ist verlogen, wo doch endlos gute Vorschläge für guten und gerechten Klimaschutz auf dem Tisch liegen. Das Klimageld ist dafür das beste Beispiel“, so die Organisatoren des Proteste. Klimaaktivistin Luisa Neubauer sagte bei ihrer Rede in Berlin, es gehe nicht darum, „irgendwelchen Aktivisten einen Gefallen zu tun“.
„Bei echtem, gerechten, bei schnellem, bei radikalem Klimaschutz geht es schon längst um ein Demokratieprojekt.“ Es gehe um Sicherheit und Perspektiven auf einem Planeten, der immer unsicherer werde, so Neubauer. „Es geht darum zu beweisen, dass irgendwann einmal weniger Krise sein kann.“