Einem neuen Rechtsgutachten zufolge würde ein Verbot von Autos mit Verbrennungsmotoren gegen europäisches Recht verstoßen.
Wagen, die mit klimafreundlichen Kraftstoffen wie E-Fuels fahren, müssten erlaubt bleiben, schreibt Martin Kment, Professor an der Universität Augsburg. Die „Welt am Sonntag“ wird an diesem Wochenende über das Gutachten berichten, das der Verband Uniti in Auftrag gegeben hatte, der für E-Fuels kämpft.
Den Ausführungen zufolge muss die EU neu definieren, wann ein Fahrzeug sauber ist und wann schmutzig. Derzeit dürfen die Neuwagen eines Herstellers durchschnittlich 95 Gramm Kohlendioxid je Kilometer ausstoßen. Ab 2035 müssen es null sein. So legt es die sogenannte Flottenregulierung der EU fest. Gemessen werden die Werte am Auspuff.
Und hier liegt für Kment das Problem: Brüssels aktuelle Messmethode erfasst nur einen Teil der Emissionen eines Pkws, die Abgase. Alles andere, von Umweltschäden durch den Abbau von Lithium für Batterien, bis zur Stromerzeugung für Elektroautos, blendet sie aus. Kment spricht sich für einen anderen Ansatz aus: die Erfassung der Emissionen über den gesamten Lebenszyklus eines Wagens hinweg, vom Bau bis zur Verschrottung. Messe man so, meint Kment, seien E-Fuel-Verbrenner nicht schmutziger als Pkws mit Batterieantrieb, im Gegenteil.