„Die Lieferengpässe sind in der hausärztlichen Versorgung sehr deutlich spürbar. Die Lage ist angespannt“, sagte die stellvertretende Bundesvorsitzende Nicola Buhlinger-Göpfarth dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
„Das Problem ist nicht neu, das Ausmaß schon.“ Die Verbandsvizechefin warnte vor ernsten Auswirkungen. „Viele Medikamente können im Zweifel durch ein anderes Präparat ersetzt werden. Das erfordert in unseren Praxen einen enormen zusätzlichen Aufklärungsaufwand“, betonte sie. „Gerade jetzt, wo die Hausarztpraxen aufgrund der starken Infektionswellen brechend voll sind, ist das eine zusätzliche zeitliche Belastung, die nur bedingt leistbar ist.“ Besonders dramatisch sei es, „wenn es kein geeignetes Ersatzpräparat gibt beziehungsweise es nicht verfügbar ist. Das kann für die Patientinnen und Patienten ernste Folgen haben.“ Buhlinger-Göpfarth kritisierte den ökonomischen Druck bei der Arzneimittelversorgung. „Die Gründe, weswegen sich die Situation in den vergangenen Jahren so zugespitzt hat, sind vielfältig. Einer ist sicherlich, dass in Teilen der Medikamentenversorgung lange das Prinzip `billig first` galt.“ Die Priorität solle aber die Versorgungssicherheit sein, forderte die Vizeverbandschefin. „Die Politik muss jetzt zeitnah reagieren.“