IW: Väter betreuen Kinder häufiger als vor 20 Jahren

Väter beteiligen sich heute täglich zwei Stunden mehr an der Betreuung ihrer Kinder als noch vor 20 Jahren.

Väter beteiligen sich heute täglich zwei Stunden mehr an der Betreuung ihrer Kinder als noch vor 20 Jahren. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, über die die „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgaebn) anlässlich des Vatertags am 9. Mai berichtet.

Demnach verbrachten die Väter 2021 insgesamt 4,7 Stunden am Tag mit ihren Kindern unter sechs Jahren. 2001 waren es dagegen nur 2,8 Stunden täglich. Auch bei der Hausarbeit, beim Waschen, Putzen und Kochen, gaben Väter der Studie zufolge an, sich länger damit zu beschäftigen, als es noch zwei Jahrzehnte zuvor der Fall war. So erklärten fast 85 Prozent der Väter, täglich bis zu zwei Stunden Hausarbeit zu erledigen. 2001 waren dies erst 61 Prozent.

Kurz nach der Jahrtausendwende gaben außerdem 34 Prozent der Väter an, überhaupt keine Zeit in die Hausarbeit zu stecken, 2021 waren es dann nur 7,5 Prozent, die das sagten. Aus den Studiendaten geht aber auch hervor, dass Mütter weiterhin den Großteil der Last bei der Kinderbetreuung und der Hausarbeit schultern. Elf Stunden verbrachten sie nach eigenen Angaben 2021 täglich mit der Kinderbetreuung. Außerdem gaben 56 Prozent an, dass sie am Tag bis zu zwei Stunden mit der Hausarbeit verbringen. Bei 43,6 Prozent waren es mehr als zwei Stunden.

„Da die geburtenstarken Babyboomer aus dem Erwerbsleben ausscheiden, wird Deutschland in den kommenden Jahren verstärkt auf die Arbeitskraft von Müttern angewiesen sein, um Wachstum und Wohlstand zu sichern“, sagte IW-Experte Wido Geis-Thöne. Insofern sei es eine erfreuliche Entwicklung, dass sich Väter mehr an der Kindeserziehung und auch der Hausarbeit beteiligen.

Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wirklich gewährleisten zu können, reicht das allerdings nicht aus. Laut IW fehlen über 300.000 Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren. Die Zahlen in der Studie beruhen auf Angaben von 30.000 Personen aus 15.000 Haushalten, die im so genannten Sozio-oeconomischen Panel (SOEP) festgehalten werden, eine Wiederholungsbefragung, die bereits seit 1984 durchgeführt wird.




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