Weltweit seien es sogar zwei Drittel, so die Analyse des Münchner Ifo-Instituts, die am Freitag veröffentlicht wurde. In Deutschland beträgt der Anteil demnach genau 23,8 Prozent, in Österreich 24,6 und in der Schweiz 21,9 Prozent, aber zum Beispiel in Estland nur 10,5 Prozent.
Auf kontinentaler Ebene reicht die Spanne der Jugendlichen ohne grundlegende Fähigkeiten von 24 Prozent in Nordamerika und der Europäischen Union bis 89 Prozent in Südasien und 94 Prozent im Afrika südlich der Sahara. In 101 Ländern beträgt der Anteil über 50 Prozent und in 36 Ländern sogar über 90 Prozent. „Die Welt ist extrem weit davon entfernt, die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu erreichen“, sagte Ludger Wößmann, Leiter des Ifo-Zentrums für Bildungsökonomik. „Das ist deshalb so tragisch, weil Bildung nicht nur für das persönliche Schicksal bedeutsam ist, sondern den langfristig wichtigsten Beitrag zum Wirtschaftswachstum darstellt, und nicht Straßen, Eisenbahnen oder Glasfaserverbindungen.“ Ifo-Forscherin Sarah Gust sagte: „Alles in allem entgeht der Welt eine Wirtschaftsleistung über das verbleibende Jahrhundert von über 700 Billionen Dollar.“ Für die neue Studie hatten die Forscher zusammen mit Eric Hanushek von der Stanford University individuelle Schülerdaten zahlreicher internationaler und regionaler Leistungstests in Mathematik und Naturwissenschaften auf eine vergleichbare globale Messskala gebracht. Grundlegende Fähigkeiten werden dabei mit der untersten PISA-Kompetenzstufe 1 definiert. Dazu gehört es beispielsweise, einfache und eindeutige Routineaufgaben zu lösen, nicht aber, einfachste Formeln anzuwenden, Schlussfolgerungen abzuleiten oder Ergebnisse interpretieren zu können.