Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, hat darauf hingewiesen, dass infolge der Corona-Pandemie mehr junge Menschen in Deutschland unter psychischen Problemen leiden: „Wir sehen vermehrt Angststörungen, Depressionen und psychosomatische Beschwerden“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe).
Hubmann hob hervor, sein Verband habe wiederholt vor den psychischen Folgen der Corona-Maßnahmen bei Kindern und Jugendlichen gewarnt. „Dennoch wurden diese Maßnahmen umgesetzt, ohne die Auswirkungen auf die junge Generation ausreichend zu berücksichtigen.“
Künftig müssten bei Pandemien oder Krisensituationen die Bedürfnisse und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen stärker in den Blick genommen werden, forderte Hubmann. „Konkret müssen in jedem Entscheidungsgremium Personen vertreten sein, die ihre Interessen vertreten“, sagte er.
Bei medizinischen Fragestellungen sei das allen voran die primärversorgende ambulante Kinder- und Jugendmedizin. „Für eine Aufarbeitung der Folgen von Corona brauchen wir dringend mehr Psychotherapieplätze für Kinder und Jugendliche, ebenso wie höhere Investitionen in Bildung und eine bessere Verankerung der Sozialarbeit an Schulen“, sagte Hubmann.
Inhalt bereitgestellt von der DTS-Nachrichtenagentur. Der Inhalt wurde nicht redaktionell geprüft.