Das Bundeslandwirtschaftsministerium warnt vor einer Einschleppung des Japankäfers nach Deutschland. Der aus Asien stammende Fraßschädling stelle ein erhebliches Risiko für die Land- und Forstwirtschaft dar, teilte das Ministerium am Montag mit.
Mit über 300 Wirtspflanzenarten – darunter viele Baumarten, landwirtschaftliche Kulturen und Weinreben – könne er immense Schäden verursachen. Wegen neuer Käferfunde im grenznahen Basel in der Schweiz intensiviere Deutschland seine Prävention. Das Risiko, dass sich der Japankäfer in den südlichen Bundesländern etabliere, sei besonders hoch.
Man beobachte gemeinsam mit dem Julius-Kühn-Institut (JKI) die Situation und kooperiere mit den zuständigen Stellen für Pflanzengesundheit in den Bundesländern sowie Partnerländern in der EU und der Schweiz, hieß es weiter. Für die Kontrolle und die Einleitung pflanzengesundheitlicher Maßnahmen vor Ort, die auf die Ausrottung der Käfer abzielen, seien die Bundesländer verantwortlich. Bereits im Frühjahr 2022 hatte das JKI in Zusammenarbeit mit den Bundesländern einen Notfallplan erarbeitet.
„Der Schutz unserer heimischen Natur und Landwirtschaft geht uns alle an“, sagte Staatssekretärin Ophelia Nick. „Alle können dazu beitragen und Verdachtsfälle melden.“ Die Früherkennung sei das A und O bei der Bekämpfung von Pflanzenschädlingen wie dem Japankäfer.
Seit 2014 breitet sich der Japankäfer in Europa aus, insbesondere in der Lombardei in Italien und seit 2020 auch im Tessin in der Schweiz. Neue Funde wurden 2023 nördlich der Alpen und im Wallis verzeichnet. Im Sommer 2024 wurde ein Ausbruch in Basel registriert. Weltweit kommt der Käfer in Japan, China, Russland, den USA, Kanada, den Azoren und Indien vor.
Der Käfer, der als prioritärer Quarantäneschädling eingestuft ist, befällt Blätter, Blüten und Früchte, während seine Larven die Wurzeln angreifen. Dies führt zu erheblichen Pflanzenschäden und kann im Extremfall zum Absterben der Pflanzen führen. Besonders betroffen sind neben der landwirtschaftlichen Produktion auch Wiesen und Sportrasenflächen, da die Larven die Graswurzeln fressen und braune, abgestorbene Flächen hinterlassen.