Die Klimaprotest-Gruppierung „Letzte Generation“ in Österreich hat seine Auflösung bekannt gegeben. „Wir sehen keine Perspektive für Erfolg mehr“, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Statement.
„Wir haben es versucht. Wir haben weitergemacht trotz Gewalt, Morddrohungen, Festnahmen und Haft, Hass oder Strafen in Höhe von zehntausenden Euros.“
Die Regierung Österreichs habe in den letzten zwei Jahren mit „kompletter Inkompetenz“ geglänzt, schreiben die Klimaaktivisten. „Menschen aus der Bevölkerung haben sich für die fossile Verdrängung entschieden. Wir sehen ein, dass Österreich weiter in fossiler Ignoranz bleiben will und damit in Kauf nimmt, für den Tod von Milliarden von Menschen mitverantwortlich zu sein.“ Die Gesellschaft habe versagt, so die Aktivisten.
Durch die Auflösung mache man Platz, „damit Neues entstehen kann“. „Wir haben mehr Menschen als je zuvor politisiert und Samen für einen friedlichen Aufstand gepflanzt. Wir sind nicht mehr die Einzigen, die nicht länger bereit sind, die Verbrechen der Regierung zu tolerieren. Die Menschen werden sich weiter organisieren und sich gegen das zerstörerische System auflehnen.“
Die verbliebenen finanziellen Ressourcen wolle man nutzen, „um die Kosten von Kriminalisierung und Ermittlungen zu decken“. Die Spendenkanäle blieben unterdessen weiterhin offen, weil immer noch hohe Geldstrafen und hohe Prozesskosten ausständig seien.
In Deutschland hatte die Gruppierung Ende Juni angekündigt, an Klebe-Aktionen festhalten zu wollen. Tage zuvor wurde etwa der Betrieb am Frankfurter Flughafen durch Aktivisten der „Letzten Generation“ gestört, da sich mehrere Personen auf der Landebahn festgeklebt hatten.
Aktionen wie in Frankfurt könnten aber demnächst schärfer bestraft werden. Das Bundeskabinett hatte zuletzt einen Entwurf zur Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes auf den Weg gebracht. Sobald das Gesetz beschlossen ist, drohen bei solchen Vergehen längere Freiheitsstrafen.