„Astrid hätte niemals etwas geschrieben, was ein Kind verletzen würde“, sagte sie der „Zeit“. Deshalb hätten sich ihre Nachfahren dazu entschlossen, das Wort „Negerkönig“ aus den neu aufgelegten Büchern der schwedischen Schriftstellerin zu entfernen.
Sie könne sich dagegen nicht vorstellen, die Bücher ihrer Großmutter mithilfe sogenannter Sensitivity-Reader auf verletzende Begriffe hin durchzusehen. „Unser Ziel ist immer, so wenig wie möglich am Original zu verändern und Astrids Sprache zu erhalten. Deshalb streichen wir lieber ein Wort, eine Passage oder ganze Kapitel“, sagte sie. Dennoch könne man nicht ausschließen, dass sich Menschen von der Darstellung kolonialer Stereotype in den Pippi-Langstrumpf-Büchern verletzt fühlten. „Und das können wir nicht ändern oder korrigieren, indem wir ein Wort streichen. Wer weiß, vielleicht werden die Pippi-Bücher irgendwann nicht mehr gelesen.“ Man könne nicht vorhersehen, wie kommende Generationen auf die Texte blicken. „Vielleicht wird der Tag kommen, an dem wir den zweiten und dritten Band von Pippi Langstrumpf nicht mehr drucken, aber so weit sind wir heute noch nicht.“ Annika Lindgren fügte hinzu: „Was ich aber weiß, ist, dass Astrid niemals rassistisch gedacht hat. Im Gegenteil, sie hat es verachtet, wenn Menschen Macht über andere missbraucht haben, und sie hat sich immer bemüht, allen den gleichen Respekt entgegenzubringen – egal ob jemand ein Kind war, ein Taxifahrer oder eine Königin.“ Annika Lindgren ist bei der Familienfirma, der Astrid Lindgren Company, verantwortlich für das literarische Erbe ihrer Großmutter.