„Es geht zum einen um die Selbstbestimmung, die Gesundheit und das Leben der Frau, aber nicht ausschließlich, denn mit dem ungeborenen Leben ist immer ein zweites Lebewesen beteiligt“, sagte Woopen der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe). Die Frage nach einer Liberalisierung bei Schwangerschaftsabbrüchen sei für sie die falsche Kategorie: „Man ist ja nicht liberaler, wenn man bei einer Abwägung im Schwangerschaftskonflikt die Rechte der Schwangeren stärker gewichtet, als es jetzt der Fall ist.“
Sie ist derzeit Teilnehmerin einer Expertenkommission der Bundesregierung und beschäftigt sich mit der Frage, ob Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland auch außerhalb des Strafrechts reguliert werden können. „Wichtig scheint es mir bei allen ethischen Kontroversen in der Gesellschaft, nicht zu polarisieren, sondern letztlich eine gute Empfehlung zu erarbeiten“, sagte Woopen zur Arbeit in der Kommission. Die Wissenschaftlerin fügte hinzu, dass sie sich auch männliche Experten in ihrem Gremium gewünscht hätte. Ihre Untergruppe bestehe ausschließlich aus Frauen. Schließlich sei im Falle einer Schwangerschaft „ein Kind entstanden, an dem auch ein Mann beteiligt war“.