Das geht aus dem aktuellen Heilmittelreport 2022 der Krankenkasse Barmer hervor, über den die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten. Demnach stieg die Zahl der Physiotherapie-Praxen zwischen den Jahren 2018 und 2021 von rund 35.000 auf etwa 40.100, das entspricht einem Plus von 15 Prozent.
Versicherte hätten damit mehr Möglichkeiten, eine geeignete Physiotherapiepraxis zu finden, sagte Kassenchef Christoph Straub. Die Zahl der angestellten Physiotherapeuten stieg laut Report in dem Zeitraum um gut zehn Prozent. „Die Selbstständigkeit als Physiotherapeutin oder Physiotherapeut erscheint attraktiver als die Anstellung in einer Praxis“, so Straub zu der Entwicklung. Von 2017 bis 2021 war durch mehrere gesetzliche Eingriffe die Vergütung für die Einzelleistungen der Physiotherapeuten zwischen 50 bis 70 Prozent gestiegen. Dadurch kletterten die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für diesen Bereich von 4,6 Milliarden Euro im Jahr 2017 auf 7,2 Milliarden Euro im Jahr 2021. Das entspricht einem Zuwachs um rund 55 Prozent. Die Zahl der Verordnungen insgesamt blieb gleichzeitig nahezu konstant. Trotz des Aufwuchses an niedergelassenen Physiotherapeuten gibt es nach wie vor große regionale Unterschiede. Während es in Sachsen im Jahr 2021 eine Praxis pro 1.326 Versicherte gab, lag dieser Wert in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Hamburg mit etwa 2.300 deutlich höher.