Nach deutschem Abzug: EU-Mission im Roten Meer hat zu wenig Schiffe

Nach dem Abzug der deutschen Fregatte "Hessen" rechnet die EU-Mission "Eunavfor Aspides" mit Engpässen beim Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer. Der griechische Konteradmiral Vasileios Gryparis, der operative Kommandeur der Mission, warnte vergangene Woche bei einer vertraulichen Sitzung in Brüssel, dass ihm für die kommenden Monate nur drei Fregatten zur Verfügung stünden, berichtet der "Spiegel".

Nach dem Abzug der deutschen Fregatte „Hessen“ rechnet die EU-Mission „Eunavfor Aspides“ mit Engpässen beim Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer.

Der griechische Konteradmiral Vasileios Gryparis, der operative Kommandeur der Mission, warnte vergangene Woche bei einer vertraulichen Sitzung in Brüssel, dass ihm für die kommenden Monate nur drei Fregatten zur Verfügung stünden, berichtet der „Spiegel“. Damit könne er den Auftrag, Schiffe vor Angriffen der Huthi-Rebellen zu schützen, nicht mehr erfüllen. Konkret könne er dann nur maximal vier Handelsschiffe pro Tag durch die Meerenge Bab al-Mandab vor der jemenitischen Küste eskortieren. Der Kommandeur forderte vor den anwesenden Diplomaten der EU-Mitgliedsstaaten, er brauche für den Auftrag mindestens zehn Kriegsschiffe und Luftunterstützung durch eine Drohne oder einen Seefernaufklärer.

Die Bundeswehr hatte die Fregatte „Hessen“ am 20. April aus der EU-Mission herausgelöst, das Kriegsschiff soll am Sonntag in seinen Heimathafen zurückkehren. Als Ersatz will die Marine zwar die Fregatte „Hamburg“ auf den Weg ins Rote Meer schicken, das Kriegsschiff wird aber erst im August dort eintreffen.

Der Kommandeur zog bei dem Treffen eine erste Bilanz der EU-Mission. So hätten die eingesetzten Kriegsschiffe seit Mitte Februar 96 Handelsschiffe durchs Rote Meer begleitet, dabei seien 12 von den Huthi-Rebellen abgeschossene Drohnen und eine Rakete neutralisiert worden. Die Gefahr durch die Huthi-Angriffe sei aber weiter akut, warnte der Konteradmiral. So sei es den Huthis am 29. April erstmals gelungen, die Flugabwehr der Mission durch einen Drohnenschwarm zu überwinden und ein Handelsschiff zu beschädigen.

Unter den Diplomatem wurde laut „Spiegel“-Bericht auch über eine Ausweitung des Mandats für die EU-Mission gesprochen. Deutschland schlug vor, dass die EU-Kriegsschiffe im Roten Meer in Zukunft auch zur Eindämmung des Waffenschmuggels für die Huthi-Rebellen im Jemen eingesetzt werden sollen. Einige EU-Mitglieder können sich eine solche Ausweitung des Auftrags vorstellen, dann aber würde der Charakter des Einsatzes deutlich robuster. Im Juni soll der Operationsplan routinemäßig überarbeitet werden.




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