Nach Rede untergetaucht: Puigdemont blamiert spanische Polizei

Dem katalanische Separatistenführer Carles Puigdemont, gegen den in Spanien ein Haftbefehl vorliegt, ist am Donnerstag ein Husarenstück gelungen.

Dem katalanische Separatistenführer Carles Puigdemont, gegen den in Spanien ein Haftbefehl vorliegt, ist am Donnerstag ein Husarenstück gelungen. Trotz Ankündigung konnte er unbehelligt nach Spanien einreisen und in Barcelona vor dem Regionalparlament vor über 3.000 Zuhörern eine Rede halten. Danach gelang es ihm, wieder unterzutauchen – eine Blamage für die örtliche Polizei.

„Es ist sieben Jahre her, dass sie uns verfolgt haben, weil wir auf die Stimme des katalanischen Volkes hören wollten“, sagte Puigdemont vor den Zuhörern. Außerdem wollte er mit seinen Anhängern dagegen protestieren, dass im Parlament am Donnerstag der Sozialist Salvador Illa als Regionalpräsident eingeführt wird. Der hatte die Regionalwahl im Mai gewonnen uns ist klar gegen die Abspaltung von Spanien. Die separatistischen Parteien hatten bei der Wahl erstmals seit 1980 die Mehrheit im Regionalparlament verloren.

Seine Ankündigung, im Parlamentsgebäude persönlich aufzutauchen, machte Puigdemont dann aber doch nicht wahr – dort wollte ihn die Polizei dem Vernehmen nach festnehmen. Überrascht von der Planänderung starteten die Behörden anschließend eine Ringfahndung, um den Separatistenführer doch noch festzunehmen.

Puigdemont war 2016 zum Präsidenten der katalanischen Autonomieregierung gewählt worden und hatte als solcher ein Unabhängigkeitsreferendum vorangetrieben. Deswegen wurde er von der spanischen Justiz abgesetzt und unter anderem wegen „Rebellion“ angeklagt. Er flüchtete ins Ausland und war von 2019 bis 2024 Abgeordneter des EU-Parlaments.




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