Hintergrund sind mutmaßliche Straftaten des 34-Jährigen in der Untersuchungshaft. Im Gefängnis in Neumünster soll er im Juni in seiner Zelle Feuer gelegt haben – die Staatsanwaltschaft Kiel ermittelt daher wegen des Verdachts auf Brandstiftung, wie die Behörde laut eines Berichts des „Spiegel“ bestätigte.
Nach dem Vorfall wurde A. in das Gefängnis in Lübeck verlegt, dort soll er am 1. Juli einen Bediensteten „getreten und geschlagen“ haben, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Lübeck mitteilte. Der Bedienstete wurde demnach an der Hand verletzt, der Sprecher sagte, man ermittle wegen des Verdachts auf Körperverletzung. Ibrahim A. hatte Ende Januar in einem Regionalzug zwei Teenager erstochen und weitere Opfer verletzt. Zurzeit läuft sein Prozess vor dem Landgericht Itzehoe. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm zweifachen Mord vor, außerdem vierfachen versuchten Mord. Vor Prozessbeginn hatte A. Reue gezeigt, im Gerichtssaal bestritt er sie aber dann. Sein Anwalt geht davon aus, dass A. krank ist. „Die neuen Verfahren verstärken den Eindruck, dass er in die Psychiatrie gehört“, sagte er.