Reporter ohne Grenzen kritisiert Journalisten-Kopfgeld der Türkei

Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" (RoG) verurteilt das Vorgehen der Türkei, Kopfgeld auf den nach Deutschland geflohenen Journalisten Can Dündar auszusetzen.

„Kopfgeld auf gesuchte Personen auszusetzen ist eine Methode wie aus einem Westernfilm“, sagte der Geschäftsführer der deutschen Sektion von RoG, Christian Mihr, der „Frankfurter Rundschau“ (Mittwochsausgabe). „Wir fordern den türkischen Staat dazu auf, die Verfolgung von Can Dündar und Dutzenden anderen Medienschaffenden endlich einzustellen.“

Das türkische Innenministerium hatte Ende vergangener Woche Dündars Foto auf einer Website veröffentlicht und eine Belohnung von bis zu 25.000 Euro für Hinweise auf seinen Aufenthaltsort ausgesetzt. Der Journalist hatte über illegale Waffenlieferungen der türkischen Regierung an extremistische Gruppen in Syrien berichtet. Deswegen hält Ankara ihn für einen „Terroristen“. Dündar sagte der „Frankfurter Rundschau“: „Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, warum eine solche Entscheidung jetzt getroffen wurde. Es ist schon lange her, dass ich verurteilt wurde. Den Beitrag habe ich vor sechs Jahren geschrieben.“ Es gehöre seit Jahren zu Erdogans Politik, seine Gegner des Terrorismus zu beschuldigen. „Geld auf meinen Kopf zu setzen, ist für viele radikale Erdogan-Anhänger in Deutschland ein Zeichen“, so Dündar.




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