„Was haben Andy Warhol und Joseph Beuys mit Preußen zu tun?“, sagte Roth dem „Spiegel“. Der aktuelle Name bringe nicht „die Weltläufigkeit der Kulturgüter zum Ausdruck“, sagte Roth.
„Neben der umfassenden Strukturreform, die den einzelnen Institutionen jetzt mehr Autonomie und Handlungsfähigkeit verschafft, brauchen wir in einem zweiten Schritt auch einen attraktiven, zukunftsgewandten Namen.“ Noch gibt es für diesen aber keinen Vorschlag. Der Name der SPK stört Roth zudem, weil er einen großen Teil Deutschlands ausschließe. „Preußen ist ein wichtiges, aber nicht unser einziges Erbe, diese einseitige Priorisierung ist falsch, Deutschland ist viel mehr.“ Auch der Präsident der SPK, Hermann Parzinger, fände einen anderen Namen besser. „Wenn ich SPK sage, muss ich fast immer erklären, welche Institution ich vertrete“, sagte er. Es sei nicht einfach, einen neuen Namen zu finden, gute Vorschläge nehme er gern entgegen. „Das Ziel der Reform muss sein, dass wir unser riesiges Potenzial besser nutzen.“ Kritik an den Umbenennungsplänen übte dagegen der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD): Dies sei ein „Versuch, sich von geschichtlichen Lasten zu befreien“, ein „neuer deutscher Sonderweg“. Thierse wirft den Grünen vor, dass sie „mit moralischem Furor Geschichtsreinigung betreiben“ würden. Weil die Grünen, mehr als zu Zeiten der ersten rot-grünen Regierung, derzeit schmerzliche Kompromisse machen müssten, die im Widerspruch zu ihren Utopien stehen, „benötigen sie wohl umso heftiger Ersatzhandlungen“, sagte Thierse.