Hochschulträger in Deutschland haben den Hochschulen im Jahr 2022 durchschnittlich 36.500 Euro an laufenden Ausgaben für ein Bachelorstudium zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um sogenannte Grundmittel für ein Bachelorstudium (ohne Lehramtsbachelor) in der durchschnittlichen Fachstudiendauer von 4,1 Jahren, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit.
Bei der Ausgabenhöhe zeigten sich je nach Fächergruppe deutliche Unterschiede. Deutlich unterdurchschnittliche Ausgaben schlugen 2022 für ein Bachelorstudium in der – gemessen an der Studierendenzahl – größten Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zu Buche. Hier lagen sie für ein Bachelorstudium bei 19.700 Euro. Die Ausgaben für ein Bachelorstudium in den nächstgroßen Fächergruppen Ingenieurwissenschaften betrugen 35.100 Euro, in Mathematik und Naturwissenschaften 55.100 Euro.
Die unterschiedlich hohen Ausgaben für die jeweiligen Fächergruppen spiegeln sich auch im Vergleich der Hochschularten wider. Im Fächerangebot von Fachhochschulen finden sich im Vergleich zu dem an Universitäten mehr Bachelorstudiengänge aus den eher kostengünstigen Fächergruppen. Zudem gibt es an Fachhochschulen vergleichsweise weniger Personal als an Universitäten. Dadurch lagen die laufenden Ausgaben für ein Bachelorstudium an Universitäten 2022 mit 47.700 Euro mehr als doppelt so hoch wie für eines an Fachhochschulen (18.700 Euro). Für ein Bachelorstudium an Kunsthochschulen wurden sogar 85.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Die Ausgaben für ein Studium sind maßgeblich durch dessen Dauer bestimmt. Die Fachstudiendauer eines Masterstudiums, das sich in der Regel einem Bachelorstudium anschließt, betrug im Prüfungsjahr 2022 (ohne Lehramtsmaster) 2,9 Jahre. Auch die laufenden Ausgaben, die die Hochschulträger den Hochschulen für ein Masterstudium zur Verfügung gestellt haben, lagen mit 25.600 Euro deutlich unter denen für ein Bachelorstudium, so das Bundesamt. Mit 53.500 Euro deutlich höhere Ausgaben fielen für ein Studium mit universitärem Abschluss an. Hierunter fallen etwa Staatsexamens- und „alte“ Diplomstudiengänge, die im Durchschnitt 6,0 Jahre dauerten.
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