Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bestürzt auf den Tod des Schauspielers Peter Sodann reagiert. „Mit Peter Sodann verlieren wir einen wunderbaren Schauspieler und Intendanten, aber vor allem einen Künstler, Denker und Menschenfreund“, so Steinmeier in einem Kondolenzschreiben an Sodanns Ehefrau.
Sodann habe sich „mit Leib und Seele“ dem Theater verschrieben. „Dass er zugleich die Alltagswirklichkeit der Menschen fest im Blick behielt, für seine Haltung stets mutig einstand und ein tatkräftiger Gestalter war, bewies er sein ganzes Leben.“ Als „Tatort“-Kommissar Bruno Ehrlicher habe er zudem mit seinen Fällen über viele Jahre an den Sonntagabenden „ein gesamtdeutsches Fernsehpublikum“ gefesselt, so der Bundespräsident.
„Die Bühne war für ihn schon als Student der Ort der Sehnsucht – und der Platz, an dem er Kritik an den gesellschaftlichen Zuständen formulierte.“ In Leipzig habe er damals das Kabarett „Rat der Spötter“ geleitet und in der DDR für sein freies Denken mit einer Haftstrafe und langer Bespitzelung gebüßt. „Sodann ließ sich trotz vieler Widrigkeiten nicht auf seinem Weg ins Theater beirren“, schreibt Steinmeier weiter.
„Man erlebte ihn vor dem Fall der Mauer auf und auch hinter der Bühne von Berlin bis Halle. Im wiedervereinten Deutschland füllte er Säle und begeisterte im Fernsehen ein Millionenpublikum.“ Für sein großes Werk als Intendant und Theatermacher, die Schaffung des Kulturzentrums „Kulturinsel“ in Halle, habe ihn die Stadt zum Ehrenbürger gemacht. „Dieses Engagement Peter Sodanns wird der Nachwelt erhalten bleiben, genau wie die von ihm initiierte Bibliothek.“
Sodann werde aber nicht nur mit seinem künstlerischen Werk, sondern auch mit seinem politischen und ehrenamtlichen Engagement „in Erinnerung bleiben“, so das Staatsoberhaupt. Der Schauspieler war am Freitag im Alter von 87 Jahren gestorben.