Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) anhand von Daten des Landeskriminalamts in Schleswig-Holstein, über welche die „Bild am Sonntag“ berichtet. Ein möglicher Grund sei der Familiennachzug und der dadurch sinkende Männeranteil, sagte KFN-Direktor Thomas Bliesener der Zeitung.
„Zum anderen ist der Anteil an Personen mit einer sicheren Bleibeperspektive nun größer als in der Zeit, in der sich ein großer Anteil der Personen im Asylverfahren befand.“ Das wirke sich „wahrscheinlich positiv auf die Kriminalitätsbelastung aus“, so Bliesener. Die Zahlen zeigen: Migranten mit Duldung oder Aufenthaltsgestattung wurden zwei- bis fünfmal häufiger straffällig als solche mit Aufenthalts- oder Niederlassungserlaubnis. Die höhere Straffälligkeit von Zuwanderern liegt laut Studie auch am Alter und Geschlecht. Dies sind Merkmale, die laut Bliesener einen großen Teil der Unterschiede in Bezug auf die Kriminalitätsbelastung bei Personen mit und ohne deutscher Staatsangehörigkeit erklären. „Könnten wir weitere Faktoren in der Analyse berücksichtigen, die bekanntermaßen Kriminalität begünstigen, würden sich die Unterschiede vermutlich weiter reduzieren.“ Faktoren seien fehlende Teilhabechancen auf dem Arbeitsmarkt, Sprachbarrieren oder traumatische Kriegs- oder Fluchterfahrungen.