Die durch den vom Menschen verursachte Erderhitzung hat die Überschwemmungen in Süddeutschland deutlich verstärkt. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forschungsteam um Erika Coppola, einer Hauptautorin des sechsten Sachstandsberichts des Weltklimarats (IPCC).
Die mit den Überschwemmungen in Süddeutschland verbundenen Starkniederschläge könnten größtenteils auf den Klimawandel zurückgeführt werden, während die natürliche Klimavariabilität wahrscheinlich eher eine untergeordnete Rolle spielte, so die Autoren der Schnellstudie. Hochwasser wie das in Süddeutschland seien aktuell bis zu zehn Prozent niederschlagsreicher als sie es in der Vergangenheit waren.
Das Extremwetterereignis sei eher ungewöhnlich gewesen, wenn auch nicht einzigartig. Die Forscher stellen auch fest, dass ähnliche Ereignisse in der Vergangenheit hauptsächlich im Juli stattfanden, während sie im gegenwärtigen, von der Erderhitzung geprägten Klima eher im Juni auftreten.
Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler, wie sich Ereignisse, die mit dem Juni-Hochwasser in Süddeutschland vergleichbar sind, in der Gegenwart (2001-2023) im Vergleich zur Vergangenheit (1979-2001) entwickelt haben. Sie erklärten, dass sie für dieses Extremwetterereignis angesichts der verfügbaren Klimadaten ein „mittleres bis hohes Vertrauen“ in die Zuverlässigkeit ihres Vorgehens haben.
Beim Jahrhunderthochwasser in Süddeutschland kamen insgesamt sechs Personen ums Leben. Die Versicherungswirtschaft erwartet einen versicherten Schaden in Höhe von rund zwei Milliarden Euro, insgesamt dürfte der Gesamtschaden jedoch deutlich höher liegen. In Passau und einigen anderen Orten gilt immer noch die höchste Hochwassermeldestufe. Aktuell liegen Hochwasserwarnungen für weite Teile Bayerns und Teile Baden-Württembergs vor. Der Deutsche Wetterdienst erwartet in Südbayern erneut lokale Starkregen mit bis zu 30 Litern Niederschlag pro Quadratmeter.