Die Freiheit in Forschung und Lehre sinkt weltweit. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, über die die „Zeit“ berichtet.
Laut dem neuesten Academic Freedom Index, einer Datenanalyse der Universität Göteborg und der Universität Erlangen-Nürnberg, lebt beinahe die Hälfte der Weltbevölkerung in Ländern, in denen keine wissenschaftliche Freiheit herrscht. Dieser Stand entspricht der Situation von 1973.
Der Academic Freedom Index misst den Grad wissenschaftlicher Freiheit in 179 Ländern. Signifikante Verschlechterungen beobachten die Forscher in bevölkerungsreichen Ländern wie Indien, aber auch in Europa, etwa in Ungarn, Österreich und den Niederlanden. Dies seien „sehr schmerzhafte Verluste“, sagte die Politikwissenschaftlerin Katrin Kinzelbach von der Universität Erlangen-Nürnberg der „Zeit“.
Auch die USA seien in einer „Abwärtsspirale“: Dort gebe es Eingriffe in die institutionelle Autonomie sowie politische Vorgaben, was unterrichtet werden darf und was nicht. Um die Wissenschaftsfreiheit in Deutschland ist es laut Academic Freedom Index sehr gut bestellt, das Land sei „nach wie vor ein Spitzenreiter“, sagte Katrin Kinzelbach der Zeitung: „In Deutschland ist die Wissenschaftsfreiheit so gut geschützt wie fast nirgendwo auf der Welt, weil die Universitäten sehr autonom sind und es durch den Föderalismus wenig Machtkonzentration auf Bundesebene gibt – da haben wir aus der Geschichte gelernt.“