„Geld zu vermehren finde ich widersinnig“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitagsausgabe). Was bei ihm vermehrt werde, müsse irgendwo anders doch fehlen.
„Irgendjemand muss das bezahlen. Entweder als Opfer einer Blase oder einfach die kommenden Generationen. Wachstum kommt nicht aus dem Nichts; dazu muss vorher etwas sterben“, findet Schilling. Wahrscheinlich sei es auch nicht klüger, gar nichts mit seinem Geld zu machen. „Aber, so mache ich es“, sagte er. Als Erfolgskriterium sieht er die Höhe von Gagen ebenfalls kritisch: „Wo Geld die einzige Form der Wertschätzung ist, wäre ich misstrauisch.“ Er selbst suche sich andere Erfolge, sagte der Schauspieler und nannte ein Beispiel: „In meinem Haus gibt es eine ältere Dame, die mit einer Freundin gern einen trinkt. Manchmal leider auch zu viel; und dann liegt sie da und kommt nicht mehr hoch. Ich habe herausgefunden, wo sie wohnt – was nicht ganz einfach war – und sie sicher nach Hause gebracht. Das war für mich ein echter Erfolg.“ Die Begegnung nannte Schilling etwas, das er immer noch in sich spüre. „Wenn ich vor Jahren für einen Film gut bezahlt wurde, macht das heute nichts mehr mit mir.“ Zur Erfolgsgeschichte des Schauspielers gehört auch die Gründung einer Band. Dass Schilling die Formation schon nach dem ersten Album wieder umgetauft hat, begründete er so: „Ich wollte immer auf dem Wave-Gothic-Treffen spielen; und ich kann mir nicht vorstellen, dass man da eingeladen wird, wenn man `Tom Schilling and the Jazz Kids` heißt. Deshalb heißen wir jetzt: `Die Andere Seite`.“ Auf die Frage, ob die Band unter dem neuen Namen eingeladen wurde, sagte Schilling: „Sind wir. Mission completed.“