Berlins Universitäten sehen den Ausbau der Lehrkräfteausbildung wegen der Kürzungen des Senats in der Wissenschaft bedroht. Julia von Blumenthal, Präsidentin der Humboldt-Universität und derzeit Chefin der Landesrektorenkonferenz, sagte dem „Tagesspiegel“, die Zusage der Unis, die Lehrkräftebildung auszubauen, sei „gekoppelt an zusätzliche Ressourcen vom Land“.
Das in den Hochschulverträgen vereinbarte Ziel lautete, mittelfristig 2.500 Lehramts-Absolventen pro Jahr auszubilden. Das hatte Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) mehrfach verkündet. Wie es ohne die vereinbarten zusätzlichen Ressourcen vom Land weitergeht, darüber rätseln die Unis laut der HU-Präsidentin noch. Klar sei aber: „Wenn es sie nach dem neuen Haushaltsansatz nicht mehr gibt, wird es keinen Ausbau in der vereinbarten Dimension geben können.“
Blumenthal zeigte sich zudem „irritiert“ über die Empfehlung von Finanzsenator Stefan Evers (CDU), die Hochschulverträge neu zu verhandeln. Eine Vertragsdauer von fünf Jahren sei im Hochschulgesetz verankert, „um Planungssicherheit“ herzustellen. Letztere den Unis auch unter den neuen Umständen zu garantieren, sei nötig, um den „Knacks im Vertrauen“ zu überwinden, der durch die hohe Kürzungen entstanden sei.
Ende diese Woche haben die Hochschulen einen Termin mit der Wissenschaftssenatorin, sagte Blumenthal. Man erwarte „detailliertere Auskünfte zu den Kürzungen“ und Antworten, wie damit umzugehen sei. In den Ressorts Wissenschaft und Gesundheit müssen 2025 insgesamt 280 Millionen Euro eingespart werden – wo genau, ist an vielen Stellen noch offen.
Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra äußerte sich am Montag auf einer Veranstaltung des „Tagesspiegels“ erstmals öffentlich zu den Kürzungen. Entgegen ihren früheren Beteuerungen, die Hochschulverträge vor Einsparungen zu schützen, schloss sich Czyborra nun dem Finanzsenator an und sagte, man müsse an diese „noch mal ran“ und nachverhandeln. Auch Sanierungen würden wegfallen.
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